Eine besondere Fußball Geschichte

Eine besondere Fußball Geschichte

13.10.2023

Das Vermächtnis von Sepp Herberger - sein Nachlass ist für den deutschen Fußball ein Gesamtabenteuer

Eine Fußball Geschichte

Aufzeichnungen von Burkhard Wengorz

Aus dem Buch: "Das Wunder von Bern" - Zum Vermächtnis der Trainerlegende Joseff „Sepp“ Herberger - Die Geschichte des modernen Fußball -

Auszug aus dem Buch  "Sepp Herberger und das Wunder von Bern"

Liebe Vereinsmitglieder im SV Lilienthal-Falkenberg;

Auf einem Buch - Trödlermarkt in Worpswede habe ich ein Fußballbuch gefunden und mir natürlich gleich gekauft. Der Inhalt war für mich als Fußballinteressierten natürlich sehr spannend.

Obwohl ich schon viele Bücher über das "Wunder von Bern" gelesen habe, war der Text diesmal etwas besonders. Es erzählt die Geschichte über Josef "Sepp" Herberger, der als Trainer mit der DFB Mannschaft eben 1954 Weltmeister geworden ist.

Doch in diesem Buch ging es um den Trainer Josef "Sepp" Herberger und seine persönliche Geschichte. Grund genug einmal auf unserer Homepage darüber zu schreiben.

Sicherlich könnte man viel mehr berichten, doch ich habe über den sportlichen Werdegang und über sein Vermächtnis mich informiert und dazu den Bericht geschrieben. Viel Spaß beim Lesen 

Das Titelbild zeigt Sepp Herberger und Uwe Seeler, der mit dem Preis "Fußballer des Jahres" 1960, 1964 und 1970 dreimal ausgezeichnet wurde. (Foto von 1960)

Zur Person

Josef „Sepp“ Herberger,*28.03.1897 in Mannheim – Ortsteil Waldhof, gestorben 28.04.1977 in Mannheim

Position: Stürmer

Vereine: 1914-1921 SV Waldhof Mannheim, 1922-1926 VfR Mannheim, 1926-1930 Tennis Borussia Berlin

Länderspiele: 1921-1925 3x Spiele (2x Tore) für Deutschland

Stationen als Vereinstrainer: 1928-1929 SV Nowawes, 1928-1932 Tennis Borussia Berlin,

Stationen als Verbandstrainer: 1932-1933 Westdeutscher Spielverband, 1932-1936 Co Trainer im DFB, 1936-1942 und 1950-1964 Cheftrainer DFB

Seine Geschichte

Josef „Sepp“ Herberger wurde am 28. März 1897 im Ortsteil Waldhof in Mannheim geboren und ist am 28. April 1977 in Mannheim gestorben. Herberger war ein deutscher Fußballspieler und Trainer.

Aktiv gespielt hat er für den SV Waldhof und für den VfR Mannheim. Seine letzte aktive Station war Tennis Borussia Berlin. Berühmt wurde er als Reichs- und Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Als Cheftrainer der A Nationalmannschaft war er von 1936-1942 und von 1950-164 verantwortlich. Sein Höhepunkt der Karriere war der Gewinn des Titels der Weltmeisterschaft 1954, deren Endspiel als „Wunder von Bern“ in die Fußballgeschichte einging.

Im Berliner Mommsenstadion der Heimstätte von TB Berlin steht eine Gedenktafel. Was Sepp Herberger als Spieler und Spielertrainer nicht erreicht hatte, konnte er als hauptamtlicher Trainer von TB Berlin verwirklichen: den Gewinn der Berliner Stadtmeisterschaft.

Das war 1930 / 31 als man sich mit großem Vorsprung die Meisterschaft in der Oberliga Staffel B sicherte. In den Endspielen gegen Minerva 93 Berlin (Staffelsieger Gruppe A)  holte TB Berlin sich nach einem 4:2 Erfolg und einem 2:2 Unentschieden die Berliner Meisterschaft.

Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Herberger Berlin im Sommer 1932 verlassen würde und die Stelle des Verbandstrainers beim Westdeutschen Spielverband angeboten bekommen hat.

Der Westdeutsche Sportverband (WSV) umfasste 1932 ein Gebiet, das über die Grenzen des heutigen Bundeslandes NRW hinausging. Herberger war für die Sichtung  und Schulung von Nachwuchstalenten ebenso verantwortlich wie für Kurs für Spitzensportler und die Zusammenstellung der Verbandsauswahl.

Der größte Teil der westdeutschen Auswahl zählte auch zum Kader der Nationalmannschaft, so dass Herbergers Arbeit für Reichstrainer Otto Nerz von einer besonderen Bedeutung wurde.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderten sich nur wenige Monate später auch im Sport die Strukturen grundlegend.

Die sieben Landesverbände des DFB lösten sich nach und nach auf, die Vereine wurden gleichgeschaltet und der Spielbetrieb nunmehr in den 16 Gauen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, der neuen Dachorganisation für den Sport, organisiert.

Der DFB bestand als Organisation auf dem Papier noch bis 1940 weiter fort, um die Mitgliedschaft beim Fußball Weltverband FIFA und damit die Teilnahme an Weltmeisterschaften nicht zu gefährden.

Faktisch oblagen ab 1934 aber alle Zuständigkeiten im deutschen Fußball dem Fachamt Fußball des DRL. Die Führungspersonen blieben indes dieselben: Felix Linnemann, seit 1925 DFB Präsident, wurde 1934 Leiter des Fachamtes und Otto Nerz war weiterhin für die Nationalmannschaft verantwortlich.

Herberger, der zum 1. Mai 1933 in die NSDAP eingetreten war, assistierte nach der Auflösung des WSV Reichstrainer Otto Nerz, der die Zusammenarbeit Herbergers in dessen Funktion als Verbandstrainer schätzen gelernt hatte.

Nach der erfolgreich verlaufenden Weltmeisterschaft 1934, die die deutsche Mannschaft mit Platz drei abschloss, arbeitete Nerz auf das nächste große Ereignis, die Olympischen Spiele 1936 in Berlin hin.

Da England wie schon bei der WM 1934 fehlte und Weltmeister Italien nur seine Amateurmannschaft schicken konnte, waren die Erwartungen an das deutsche Team hoch.

Doch die Hoffnungen auf eine Goldmedaille im olympischen Fußballturnier erfüllten sich nicht. Am 7. August 1936 unterlag die deutsche Mannschaft vor den Augen Adolf Hitler Außenseiter Norwegen und schied damit frühzeitig aus.

Der Nationaltrainer und sein größter Erfolg

Von 1936 bis 1942 übernahm Sepp Herberger erstmals als Co Trainer die Geschicke als Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Acht Jahre später wurde er von 1950 bis 1964 zum zweiten Mal Nationaltrainer, diesmal aber als Cheftrainer.

In seinen nunmehr 14 Jahren als verantwortlicher Bundestrainer krönte er seiner Trainerarbeit mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. In einem denkwürdigen Finale in Bern besiegte die DFB Auswahl Ungarn mit 3:2 Toren.

Sein Nachlass für die Ewigkeit

Um seinen Nachlass gab es ein Gesamtabenteuer. Vier Jahre lang werteten Wissenschaftler Hunderte Akten über Sepp Herberger aus. Jetzt erscheint ein erster Band - vieles sei bekannt, sagen die Experten, aber das Bild des langjährigen Fußball-Bundestrainers werde präziser.

Weltmeistertrainer Sepp Herberger (1897-1977) hat seine Erfolgskarriere aus Sicht des Historikers Prof. Hiram Kümper nicht mit entscheidender Hilfe des NS-Regimes begonnen.

"Natürlich hat auch Herberger sich dem Regime auf die eine oder andere Weise angebiedert. Das kann man nicht schönreden", sagte der Experte der Universität Mannheim der Deutschen Presse-Agentur.

Aber Herberger habe sich wohl nicht sehr um Politik gekümmert. "Ihn interessierte nur Fußball", betonte Kümper. "Und seine Karriere hat deutlich vor dem Aufstieg der Nationalsozialisten begonnen.

Der Inhaber des Carl-Theodor-Lehrstuhls an der Universität Mannheim hat Herbergers Nachlass in weit über 300 Akten gesichtet und bietet in einem ersten Band jetzt ungefilterte Einblicke in das Leben des ehemaligen Nationaltrainers.

"Herberger über Herberger" erscheint mit Unterstützung der Sepp-Herberger-Stiftung und DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Der Historiker rechnet mit wohl fünf weiteren Bänden. Beim Studium der Dokumente habe ihn die unglaubliche Akribie überrascht, sagte Kümper.

"Fast hätte ich gesagt: die Besessenheit, mit der Herberger seine Erinnerungen ständig ergänzt, bearbeitet, neu kombiniert." Für jemanden, der sich mit dem Schreiben offenbar nicht leichtgetan habe, habe Herberger "unglaubliche Berge an Texten produziert, diese Texte ständig reflektiert und bearbeitet".

Herbergers Hinterlassenschaft sei unglaublich komplex. "Man findet hinter jedem zweiten, dritten Blatt eine neue gedankliche Biegung. Man kann es nur so sagen: der Nachlass ist ein Gesamtabenteuer."

Ob der heutige Fußball etwas von Herbergers Methoden lernen könne, könnte ein Trainer besser beantworten als ein Historiker, meinte Kümper. "Was der Fußball aber von ihm lernen kann, ist Authentizität. Er war ohne Frage eine echte Persönlichkeit. Mit Licht und Schatten."

In "Herberger über Herberger" sei Material zu jener Autobiographie zusammengestellt, die der in Mannheim geborene Trainer in seinen letzten Jahren zwar bearbeitet, aber nicht mehr habe fertigstellen können, sagte Kümper.

"Wir haben ihm im Grunde nur eine Stimme verliehen - und uns bemüht, dass diese authentisch bleibt." Herbergers Nachlass, meint der Historiker, dürfte zu den bedeutendsten Beständen der deutschen Sportgeschichte zählen.

DFB-Präsident Neuendorf erinnerte in seinem Vorwort daran, dass Herberger 28 Jahre lang Reichs- und Bundestrainer war. "Ein Rekord für die Ewigkeit." Unvergesslich sei der Weltmeistertitel von 1954. "Die Verdienste Sepp Herbergers für den deutschen Fußball gehen jedoch weit über das Wunder von Bern hinaus", betont Neuendorf.

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