Durch Zufall in Lilienthal gelandet

Martin Kehl beendet die Saison 2024 / 2025 als Kreisligameister und Kreispokalsieger
Artikel vom 14. Juni 2025
Der Artikel wird präsentiert von:
SV Lilienthal-Falkenberg - Senioren Ü40 - Die Story über Martin Kehl -
Das Interview führte, verfasste und präsentierte Burkhard Wengorz
Unser Titelbild zeigt Martin Kehl zusammen mit seinen Kameraden aus der Senioren Ü40 Mannschaft aus dem Jahr 2019. Der Coach der Senioren Ü40 Mannschaft stand uns für ein sehr interessantes Gespräch für unsere Vereinshomepage Rede und Antwort. In der Bildergalerie findet Ihr rund um die Senioren Ü40 Mannschaft einige Fotos. Viel Spaß beim Lesen:
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Die Spielserie 2024 / 2025 bei den Senioren Ü40 des SV Lilienthal-Falkenberg und bei den Senioren Ü50 des SV LIFA / Grasberg ist gelaufen. Und trotzdem trainieren die Kicker aus der Senioren Ü40 noch regelmäßig mit viel Spaß und Freude.
“Rund 30 Spieler waren beim letzten Training dabei – obwohl die Saison bereits gelaufen ist. Wir haben vier Teams gebildet und ein internes Trainingsturnier auf zwei Kleinfeldern organisiert“, so Martin Kehl, der als Coach und Kapitän der Mannschaft einen genauen Blick auf seine Spieler richtete.
Coach bei den Senioren Ü40
Martin Kehl betreut zusammen mit seinem Trainerkollegen Harald Grimm und dem Mannschaftsverantwortlichen Christoph Gerstmann die Senioren Ü40. Auf 38 aktive Spieler konnte der Coach in dieser Spielzeit zurückgreifen und freut sich, wie er auf einem Meeting im Vereinsheim betonte, über jede Verstärkung. Und dann merkt man schon, dass Martin Kehl beim Coachen an der Seitenlinie oder als Spieler auf dem Platz sehr akribisch und genau wirkt und arbeitet.
Fußballer und Lehrer mit Leidenschaft
Immerhin ist Martin Kehl auch von Beruf Lehrer in Bremen und hat somit alles fest im Griff. In dieser Saison passierte auf der sportlichen Seite einiges:
So feierte er mit der Senioren Ü40 Mannschaft am letzten Spieltag die Kreismeisterschaft. Und so spricht er auch gerne vom "Wunder von der Wümme".
Mit 6:0 wurde im letzten Spiel die SG Meyenburg / Schwanewede geschlagen. „Und dieses Ergebnis reichte aufgrund der insgesamt mehr geschossenen Tore für die Meisterschaft“, so ein erfreuter Coach. Leider ging das Krombacher Kreispokalendspiel gegen die SG Schasto / Buschhausen / Ihlpohl / Platjenwerbe mit 2:3 verloren.
Doch bei den Senioren Ü50 im SV LIFA / Grasberg holte er den Pott durch einen sensationellen 3:2 Erfolg über den 1.FC Osterholz-Scharmbeck. Am kommenden Dienstag, 17. Juni steht das letzte Spiel bei der SG Wörpetal auf dem Programm. Und dann könnte man sich noch die Vizemeisterschaft in der Kreisliga Osterholz / Rotenburg sichern.
Und somit darf sich der Coach der Senioren Ü40 auch einmal behutsam in seinen Sessel zurück lehnen und über zwei erfolgreiche Spielserien noch einmal in Ruhe nachdenken. Doch zurück zum Fußballer, Trainer und Lehrer Martin Kehl, der per Zufall mit seiner Familie in der Gemeinde Lilienthal landete.
Er wohnt in der Gaußstraße und fühlt sich sehr wohl dort und ist angenommen. Auch sein Sohn Jannis, der mittlerweile 22 Jahre alt ist und seit 2010 im SV Lilienthal-Falkenberg Fußball spielt und dem Kader der 2.Herren angehört.
Zuerst bei den "Wümme Tigers" gespielt
Martin Kehl wurde im April 56 Jahre alt und kam auf eine Anfrage von Thomas Seehafer zum Verein. Zuerst gehörte er unter Michael Wöltjen zur Freizeitmannschaft der „Wümme Tigers“. Doch dann packte den Fußballer noch einmal der Ergeiz und er wollte mehr. Seit März 2012 spielt er nun aktiv im SV Lilienthal-Falkenberg. Erst bei der Senioren Ü40 und dann auch zur Aushilfe bei der Senioren Ü50.
Beim SC Borgfeld fing alles an
Begonnen hat alles beim SC Borgfeld. Unter Günter Röhrs spielte er in der Jugend und bei den Herren im Bremer Westen. Doch dann gab es noch ein Gastspiel bis 2005 beim BBV Union (heute Union 60). Dort gehörte er in seiner aktiven Zeit zu der 2.Herren.
Doch nach der Familienplanung zog er mit seiner Familie in die "Grüne Oase" am Rande von Bremen nach Lilienthal, wie er selbst sagte. Und man merkt in seinen Worten – der Fußballer und Lehrer – fühlt sich wohl im niedersächsischen Umland.
Fühlt sich in Lilienthal wohl
Wenn man sich mit Martin Kehl unterhält, dann merkt man wie wohl er sich mit seiner Familie in der Gemeinde Lilienthal fühlt. Und auch über seinen „Herzensverein“ dem SV Lilienthal-Falkenberg konnte er nur Gutes berichten.
„Ich wurde ganz toll bei den „Wümme Tigers“ aufgenommen und jedes Training und jedes Spiel habe ich irgendwie genossen“, so seine ehrliche Antwort zum niedersächsischen Traditionsverein, der 1992 gegründet wurde. Und so möchte er noch viele Jahre für seinen Verein und bei den Seniorenteams hinter dem runden Leder herlaufen oder an der Seitenlinie als Coach stehen.
Vom Kaufmann zum Lehrer
Doch auch über sein berufliches Leben haben wir uns in diesem Gespräch ausgetauscht. Und so startete er tatsächlich mit einer klassischen Ausbildung zum Industriekaufmann und hat nach der Lehre in der Firma weiter gearbeitet. Danach erst hat er auf Lehramt studiert.
„Das hat die Schüler damals schon verwundert, weil es zu der Zeit noch ungewöhnlich war, dass ein Lehrer auch woanders herkommen kann als aus der Schule“.
Als uns Martin Kehl das erzählte, musste er auch ein wenig schmunzeln – aber wie er betont, war es der richtige Weg. „Aber ich glaube, das schätzen die Schüler und Schülerinnen an mir“, so der Ü40 Coach weiter. „Ich bin doch ein bisschen mehr Fußballplatz als Universität“, so seine persönliche Einschätzung zu seinem bisherigen beruflichen Werdegang.
Und somit erleben wir nicht nur ein Vereinsmitglied im SV Lilienthal-Falkenberg, der im Beruf und auch bei seinem Hobby eine große Leidenschaft mitbringt. Martin Kehl unterrichtet an der Oberschule Rockwinkel die Fächer Deutsch und Spanisch. Außerdem ist er noch Beratungslehrer für die Gymnasiale Oberstufe.
Seine Schule, die Oberschule Rockwinkel, liegt im Osten Bremens, im Stadtteil Oberneuland. Bemerkenswerte Parkanlagen und Wohngelände aus dem späten 18.- und frühen 19. Jahrhunderts prägen die Umgebung der Schule. Nicht zuletzt deshalb ist Oberneuland eines der bevorzugten bremischen Wohngebiete und erfreut sich einer wachsenden Bevölkerungsanzahl.
Die Oberschule Rockwinkel ist die einzige öffentliche weiterführende Schule in diesem Ortsteil, die den Kindern- und Jugendlichen des Stadtteils die Möglichkeit bietet, alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse bis zum Abitur zu erwerben. Und hier ist das zweite Reich des Fußballers und Familienvaters Martin Kehl.
„Angefangen hat alles im Jahr 2000 am Oberstufenzentrum Walliser Straße in Tenever“, erinnert sich Martin Kehl gerne an die Zeit zurück. Seit 2006 ist er an der Oberschule Rockwinkel.
Und auf die Frage nach seinen Lieblingsfächern als Schüler kam wie aus der Pistole geschossen „Deutsch und Sport“, so seine Aussage. Und dann verrät er, dass er Mathe nicht mochte.
Auf die Frage, warum er eigentlich Lehrer werden wollte, hatte er auch gleich eine schnelle Antwort parat. „Vielleicht war es meine Berufung“. Und dann interessierte uns noch, was er an der Schule so mag ?
Auch auf diese Frage bekommen wir schnell eine Antwort. „Die Schüler, das Kollegium und natürlich unsere Lehrkräfte-Fußballmannschaft!“, so seine Aussage.
Ein echter Borgfelder Junge
Martin Kehl ist in Borgfeld aufgewachsen und hat noch viele Kontakte in diesem ländlichen Stadtteil von Bremen. Und dann berichtete er noch über ein weiteres Berufsfeld neben der Tätigkeit als Lehrer.
Er gehört dem Referat 14 an und ist Ansprechpartner für Schulberatung, Sprung ins Leben, Elterninformationen und Lehrkräftefortbildung im Bereich Gesundheit- und Suchtprävention.
Und somit haben wir einen Fußballer im SV Lilienthal-Falkenberg kennen gelernt, der nicht nur gut coachen und Tore schießen kann – sondern ein Vereinsmitglied – der auf einer breiten Schiene sich für die Belange von Kindern- und Jugendlichen sowie sich für seine Vereinskollegen im SV Lilienthal-Falkenberg einsetzt.
In diesem intensiven Interview haben wir einen netten, aufgeschlossenen und sehr aktiven Menschen kennen lernen dürfen, der bestimmt noch vieles im Verein und bei seinen Kickern aus der Senioren Ü40 umsetzen wird. Aber das ist wieder eine andere Geschichte - über die ich gerne in nächster Zeit berichten möchte.
Lieber Martin,
vielen Dank für die Zeit zu diesem nicht alltäglichen Gespräch.